Im Frühjahr 1997 konnte ich unweit meines Heimatortes ein 4500 qm großes Grundstück samt Wohnhaus, Scheune und Nebengebäude erwerben und ein ähnlich großes Stück Wiese mit Entwässerungsgraben dazu pachten.
Neben den Stauden liebe ich Apfelbäume und habe nach und nach etliche alte Sorten gepflanzt. Sie geben dem Garten etwas Schatten, die Insekten lieben die Blüten und Früchte und ich habe immer einen stattlichen Wintervorrat an Äpfeln und Apfelsaft im Haus.
Mein Gartenstil entwickelte sich aus meiner Vorliebe für wiesenartige Biotope. Ich suche nach attraktiven Staudenkombinationen, die relativ lange ohne viel Pflege am Leben bleiben und möchte auf diese Weise das ganze Sortiment sinnvoll vergesellschaften. Einige Beete und Bereiche kommen meinen Vorstellungen schon sehr nah. Die Herausforderung dieses Konzeptes ist, dass es immer unerwartete Entwicklungen innerhalb der Beete gibt, auf die ich mich dann einlassen kann oder auch nicht. Für mich ist dies sehr spannend und ich möchte auch meine Besucher ermutigen, sich auf so ein Abenteuer einzulassen.
Reisen zu anderen Staudengärtnereien (z.B. Niederlande, Frankreich, Großbritannien, Schweiz, Österreich) und die Teilnahme an Staudenseminaren sorgen für eine stetige Erweiterung des Sortimentes und geben neue Denkanstöße. Zum Beispiel sind die neu entdeckten nordamerikanischen Präriestauden eine Bereicherung, wenngleich sie nicht alle auf meinem Boden wachsen wollen. Der muss ohne die Versorgung mit eigenem Kompost auskommen (zu viel Arbeit, zu viel Unkraut). Stattdessen dünge ich einmal pro Jahr mit einer Mischung aus Bentonit und organischem Volldünger.
In den letzten Jahren ist die Änderung des Klimas nicht spurlos an der Bewirtschaftung des Gartens vorüber gegangen. Besonders die langanhaltenden Trockenperioden im Sommer und späte Fröste im Frühjahr sind nicht für alle Stauden gleich gut zu verkraften. Das Sortiment ändert sich dadurch langsam und unaufhaltsam. Mehr oder weniger heimische Wildstauden rücken immer mehr in den Mittelpunkt meines Interesses. Und so bleibt mein Gärtnerinnenleben spannend und abwechslungsreich.
Eine Beschreibung des Gartens findet sich auch in dem Buch „Gärtnereien und ihre Gärtner“.
Ein exklusives, fachlich fundiertes Reisebuch mit 19 spannenden Geschichten – mitten aus dem Gärtnerleben. Eine dieser Geschichten porträtiert die Staudenschmiede.
Im Buch „Offene Gärten zwischen Müritz und Usedom“ (Beate Schöttke-Penke und Christian Lehsten) von 2011 wird der Garten der Staudemschmiede ebenfalls auf 10 Seiten vorgestellt.